[Gelesen] Todeserklärung, Knobels neuer Fall

IC Literature

Autor: Klaus Erfmeyer
296 Seiten
Verlag: Gmeiner; Auflage: 2 (1. Juli 2007)
ISBN-10: 3899777352
ISBN-13: 978-3899777352

Inhalt lt. Kurzbeschreibung:

Als der Dortmunder Rechtsanwalt Stephan Knobel von seinem neuen Mandanten Gregor Pakulla den Auftrag erhält, dessen verschwundenen Bruder Sebastian zu suchen, wundert er sich zunächst, warum Pakulla hierfür einen Anwalt benötigt. Aber der Fall klingt interessant: Die Geschwister sind die alleinigen Erben eines großen Vermögens. Doch ohne Sebastian kann Gregor seinen Anteil nicht kassieren wird sein Bruder hingegen tot aufgefunden, erhält er sogar alles.Schnell wird klar, dass Gregor mehr weiß, als er zugibt. Knobel folgt Sebastians Spuren bis nach Mallorca, wo sich ihm ein bis ins Detail durchdachtes teuflisches Spiel offenbart.

Meine Meinung:

Krimi? Ich dachte, das wäre ein Krimi!
So las sich zumindest die Kurzbeschreibung. Tatsächlich konnte man sich aber wohl nicht entscheiden zwischen der Biographie einer Trennungsgeschichte und des Warums und einem „Fall“. Gut die Hälfte des Buches ergeht sich in langen Beschreibungen über die Beziehung und Ehe des Anwaltes, die letztlich wohl doch keine ist, sowie dem Versuch die Geliebte zu erklären. Der eigentliche Kriminalfall ist, zumindest in der ersten Hälfte des Werkes, eigentlich eher Beiwerk, geradezu ein Nebenschauplatz. Das wird in der zweiten Hälfte zwar ein klein wenig besser aber immer wenn man denkt: HA! Nu geht es endlich richtig los – ist der Spannungsbogen auch schon wieder in sich zusammengefallen. Getötet von der nächsten Beschreibung irgendwelcher Beziehungen, Gründe, Gefühlswelten.
Am Ende präsentiert sich dann die Lösung des Falles geradezu auf einem Silbertablett ohne das es irgendwelche wirklich interessanten Ermittlungen, Anekdoten oder auch nur Verwicklungen gegeben hätte. Das Ganze gewürzt mit einigen Ausflügen in die juristischen Belange inkl. Paragraphen und deren wörtlicher Wiedergabe. Man hat den Eindruck, nun ist einfach gut mit dem Buch, nun mal hopp hopp, schnell zum Schluss kommen, bitte.

Die Charaktäre sind ziemlich einfach gestrickt und folgen typischer Schwarz-Weiß-Malerei:
Der Held, unverstanden und Ziel von Büro-Intrigen. Die Heldin in superschön, geistreich und intelligent. Der Bösewicht klein, habgierig und unsympathisch, der am Ende eigentlich gar nicht der wirkliche Bösewicht ist, sondern auch nur Opfer einer doch recht durchsichtigen Intrige.

Alles in Allem: Seichte Lektüre, die zu keinem Zeitpunkt wirklich fesseln oder mitreißen kann.

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Vic
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Klein, bekloppt, chaotisch, unkonventionell und erwachsen werden ist nicht mehr drin. ;) Technik-affin, Spiele-Freak, Leseratte und noch so einiges mehr. Vor allem aber ohne meine Fellnase(n) total aufgeschmissen! Willkommen in meiner kleinen, verrückten (Märchen-)Welt. Noch Fragen? Dann fragt doch einfach! ;)