Kindle Paperwhite2

Black Rivers

Mal wieder bescherte mir mein Geburtstag ein nettes, kleines, neues Spielzeug: Den Kindle Paperwhite 2.

Tatsächlich habe ich ja schon seit rund 2 Jahren einen normalen Kindle4 und war damit bis Dato glücklich und zufrieden. Die Idee zu einem Paperwhite gab es schon mal und zwar aus dem einfachen Grund, dass man halt nicht immer die passende Beleuchtung für einen Kindle, oder auch normalen Buch, zur Verfügung hat. In meinem Fall waren die Aufenthalte im Krankenhaus und das immer wieder kehrende Gemecker der Mitpatienten über meine ausgiebig gefrönte Leseleidenschaft bis in die späten Abendstunden, Ausschlag gebend zumindest mal drüber nach zu denken. Denn immerhin kommt so ein Paperwhite ja mit einem beleuchteten Display daher, was durchaus Vorteile bietet. Letztlich verwarf ich den Gedanken doch recht schnell wieder da erstens mir das Teil schlicht zu teuer war und zweitens die Rezensionen auf Amazon einfach zu oft über Lichthöfe, Gelb- und Grünstiche usw. berichteten. Irgendwie schien mir die Sache noch nicht wirklich ausgereift und im Grunde war ich mit meinem einfachen Kindle mehr als zufrieden und glücklich.

paperwhite2

Nun also hat mir mein Geburtstag, der allerdings schon im September war, pünktlich zum Starttermin am 8. Oktober einen nigelnagel-neuen Paperwhite 2 beschert (irgendwann, Blacky… irgendwann… :P ^^ ).
Auspacken, einschalten, loslegen. Das war schon mal das erste Fazit. Die Einrichtung des Gerätes ging dermaßen schnell und einfach von statten, dass ich dafür kaum 5 Minuten brauchte. Die folgende kurze Einführungstour, die automatisch startete, machte mich auch gleich und völlig unkompliziert mit den wichtigsten Elementen vertraut. Einzig meine gewohnte Sortierung in Sammlungen musste ich erneut anlegen, da diese leider nicht in der Cloud gespeichert wird und genau dieses Anlegen von Sammlungen läuft ein klein wenig anders als auf meinen alten Kindle. Aber auch diese Mini-Hürde war dann schnell genommen. Im Großen und Ganzen lässt sich die Menu-Führung eigentlich recht intuitiv und logisch bedienen. Vor allem ist sie gleich mal um Welten einfacher als beim Kindle4. Was allerdings nicht zuletzt auch am Touchscreen liegt, der Eingaben eben deutlich vereinfacht.
Auch das Ausschalten des Gerätes ist im ersten Moment ungewohnt und verwirrend. Schaltet sich der Kindle4 einfach aus, erscheint beim Paperwhite ein Optionskasten mit drei Möglichkeiten. In dem gibt es kein „Ausschalten“ sondern den Punkt „Bildschirm aus“. Ein Schelm, der jetzt darüber nachdenken mag, dass der Paperwhite dann wohl nie so richtig, wirklich aus ist… ;) Aber man sollte die WLAN-Funktion ja sowieso aus schalten, wenn man sie nicht braucht. Spart Energie für die Laufzeit.

Laufzeit ist dann auch gleich mal der nächste Punkt:
Der Paperwhite kam mit einer Aufladung von ca. 50% hier an. Versprochen werden bis zu 8 Wochen Laufzeit bei vollem Akku. Das ist natürlich vor allem abhängig von der eingestellten Helligkeit des Displays wie zu- oder abgeschaltetem WLAN. So oder so kann ich aber jetzt schon sagen, die Akku-Laufzeit übersteigt auf jeden Fall die meines Kindle4. Bisher habe ich nämlich noch nicht neu aufgeladen sondern laufe immer noch auf der Startkapazität bei Lieferung. Und ich lese nun wirklich nicht gerade wenig – wenn auch derzeit weniger als ich möchte, da hier noch so einiges zu tun ist. ^^

Aber kommen wir mal zu dem wichtigsten überhaupt: Das Display.
Lichthöfe null. Das Display ist tatsächlich gleichmäßig ausgeleuchtet. Auch das Clouding, beim alten Paperwhite von vielen bemängelt, ist zwar noch vorhanden aber kaum wahrnehmbar. Zumindest bei meinem muss man schon sehr genau hinsehen um es zu bemerken.
Die Helligkeit des Displays lässt sich nahezu stufenlos einstellen. Das Licht wirkt dabei in den dunkleren Stufen ein wenig bläulich-kalt. Die schwarze Schrift bleibt in allen Helligkeitsstufen immer gestochen scharf und ist gut lesbar. Überhaupt wirkt die Schärfe der Schrift auf mich besser als beim Kindle4 (und laut Rezensionen bei Ama wohl auch zum Paperwhite1). Eine angenehme Verbesserung, die für mich aber nicht so relevant gewesen wäre. Ich kam auch mit der auf meinem Kindle4 immer bestens zurecht.
An das Leuchten des Displays gewöhnt man sich recht schnell und auch bei längerem Lesen wurde es weder anstrengend noch unangenehm für die Augen. Habe ich mal einen „empfindlicheren“ Tag, behebt ein Runterregeln um ein oder zwei Stufen das „Problem“ sofort. Richtig toll finde ich allerdings die Tatsache, dass ich nun tatsächlich völlig unabhängig von einer Lichtquelle bin. Das behebt auch gleich das gelegentlich auftretende Problem der Spieglung des Lichts auf dem Display, was mich manchmal auf meinem Kindle4 gestört hat und mich in eine andere Lesehaltung/-Position zwang. Ebenso ist jetzt völlig egal ob ich vor der Lichtquelle sitze und somit einen Schatten auf das Display werfe, was wiederum dazu führen konnte, eben nicht mehr lesen zu können. Passierte mir Krankenhaus ganz gerne, wo ich weder an der Position der Lichtquelle noch dem Standort meines Bettes was ändern konnte. Bequem lesen wurde da schon mal zu einer echten Kunst. *hust*

Der Touchscreen funktioniert schlichtweg hervorragend und präzise. Ich musste mich zwar erst mal umgewöhnen, was das Umblättern betrifft – ich suchte Anfangs immer meine beiden Schalterchen am Rand des Gerätes ^^ – aber hat man das erst mal verinnerlicht macht es richtig Spaß. Völlig egal ob nur angetippt oder gewischt, der Paperwhite2 reagiert sofort. Allerdings gibt eine kleine Einschränkung, die man auch schon vom Handy kennt: Kalte Finger tun sich schwerer irgendwas zu bewirken. Aber sie schaffen es auch. Ein zweites Tippen genügt i.d.R. schon. Auch so Dinge wie Wörter markieren, Notizen und/oder Lesezeichen anlegen gelingen kinderleicht.

Ein echtes Highlight war für mich auch die Möglichkeit eine andere Schriftart zu wählen. Es stehen 6 Schriftarten zur Verfügung, darunter auch Serifen-lose Schriftarten. Außerdem können die Zeilenhöhe sowie die Breite der Seitenränder eingestellt werden. Die Anpassung der Schriftgröße ist ja allen Kindle zu eigen und diese Funktion habe ich echt lieben gelernt.

Last but not least:
Der Paperwhite2 ist leichter als sein Vorgänger, ein wenig schwerer als der Kindle4 aber das merkt man im Gebrauch eigentlich nicht. In der Größe sind alle gleich. In diesem Punkt musste ich mich an nichts neu gewöhnen. Die meisten meiner Bücher bringen von Haus aus deutlich mehr Gewicht mit.
Das Gerät kommt mit einem tiefschwarzen Gehäuse daher dessen Rückseite leicht gummiert wirkt und somit ein sicheres Gefühl im Handling vermittelt. Da kann ich allerdings nicht wirklich mit meinem Kindle4 vergleichen, da dieser ein Decalgirl-Cover besitzt. Ein solches werde ich vermutlich meinem neuen Paperwhite irgendwann wohl auch gönnen, einfach weil ich die wirklich hübsch finde und die so herrlich unempfindlich und pflegeleicht sind.

Fazit:
Ein wirklich gelungenes Gerät, dass mir tatsächlich noch mehr Spaß macht als mein geliebter Kindle4. Allerdings hätte ich selbst die Ausgabe wohl nicht getätigt, wenn ich auch gestehen muss, dass die Sache mit der Beleuchtung und dem Tochscreen wirklich sehr schöne Ergänzungen sind. Ob sie eine Mehrausgabe von immerhin 80,- Euro wert sind, muss wohl jeder für sich entscheiden.
Wer Prime-Kunde bei Amazon ist, bekommt den neuen Paperwhite2 derzeit (bis 30. Nov. 13) allerdings sogar 30,- Euro günstiger, also für 99,- statt der normalen 129,- €.

Vic
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Klein, bekloppt, chaotisch, unkonventionell und erwachsen werden ist nicht mehr drin. ;) Technik-affin, Spiele-Freak, Leseratte und noch so einiges mehr. Vor allem aber ohne meine Fellnase(n) total aufgeschmissen! Willkommen in meiner kleinen, verrückten (Märchen-)Welt. Noch Fragen? Dann fragt doch einfach! ;)