Sonata Arctica – Stones Grow Her Name

Hach ja… 2012 scheint irgendwie das Jahr des Zwiespalts zu werden in Sachen Neuerscheinungen.

Einst als Power Metal Band gestartet wendet sich Sonata Arctic ganz klar immer weiter dem Progressiv Metal zu. Das wird mit Sicherheit so manchen Power Metal Fan gehörig irritieren. Man hat es – wie sich so mancher vielleicht noch erinnern kann – beim Album Unia ja erlebt. Kein Album von SA wurde je derart verrissen – und ich bin immer noch der Meinung, eigentlich zu unrecht. Aber es ist nun mal so eine Sache mit Stil-Wechseln. Es gibt wenig, was noch weniger widerspruchslos akzeptiert wird.

Mit „Stones Grow Her Name“ liefert Sonata Arctica ein durchaus interessantes Album ab das allerdings mit Sicherheit auch zu polarisieren weiß. Bei manchen Songs dachte ich noch: „Huch?! Klingt da das alte Power Metal durch… wat kommt nu?“ Bei den meisten Stücken ist dann aber doch klar auch der deutliche progressive Einschlag im weiteren Verlauf zu hören. Aber – und das ist wohl der entscheidende Unterschied zu Unia – auf eine „leichtere“ Art und Weise. Auch reinen Power Metal Fans – so sie bereit sind sich ein klein wenig flexibler zu halten – können Zugang zu den Songs erhalten. Das mag durchaus mehrere Durchläufe brauchen, kann sich aber lohnen. Finde ich zumindest.

Insgesamt kommt das neue Album gradlinig rockig daher und weist dabei immer wieder interessante Verspieltheit auf, die einen aufhorchen lässt. Manchmal zwar mit einem kurzen innerlichen Schütteln beim ersten Durchgang aber nach und nach lässt das nach und hat man sich erst richtig reingehört machen gerade diese Verspieltheiten Spaß und bringen eine sehr schöne Abwechslung in das ganze Arrangement ohne dabei so sehr in komplexe Progressivität abzudriften, die es dem vielleicht „Normal-Hörer“ oder Power Metaller ganz verkrätzen würden. Dem zu Gute kommen sicherlich auch die Anleihen, die man immer wieder aus alten Zeiten her nimmt. Das ergibt einen irgendwie interessanten Mix progressiven Metals mit schönen Power Metal Elementen.

Handwerklich gibt es sowieso mal wieder gar nichts auszusetzen. Sie können es eben und das ist auch gut so. ;)

Stones Grow Her Name wird vielleicht nicht DER Verkaufsschlager werden aber dem geneigten Fan, der bereit ist auch über den Tellerrand raus zu schauen, wird es sicherlich einiges zu bieten haben – den einen oder anderen „Hass-Song“ inklusive. Aber hat man den nicht irgendwie immer auf einem Album? laugh
Ich mag dieses Album jedenfalls so wie es ist. Härte und Melodisches wechseln sich gekonnt ab und auch wenn ich definitiv kein reiner Proggie-Fan bin, finde ich den progressiven Wandel interessant und hörenswert. Aber das ist nun mal – wie eben alles – reine Geschmackssache. Wer will bitte über Geschmack streiten? ;)

Stones Grow Her Name

Der Link zur Hörprobe:

http://www.amazon.de/Stones-Grow-Her-Name/dp/B0080X8N6W

Meine persönlichen Anspieltipps:

Only The Broken Hearts
Losing My Insanity
I Have A Right
Alone I Heaven
The Day
Don’t Be Mean

Vic
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Klein, bekloppt, chaotisch, unkonventionell und erwachsen werden ist nicht mehr drin. ;) Technik-affin, Spiele-Freak, Leseratte und noch so einiges mehr. Vor allem aber ohne meine Fellnase(n) total aufgeschmissen! Willkommen in meiner kleinen, verrückten (Märchen-)Welt. Noch Fragen? Dann fragt doch einfach! ;)