Xandria – Nerverworld’s End

BÄMM! O.o

Anders kann man es wohl erst Mal nicht beschreiben.
Über die Jahre hinweg steigerten sich Xandria ja beharrlich in ihrem Können. Ob ich allerdings so wirklich glücklich über den Wechsel der Front-Frau bin, weiß ich immer noch nicht. Qualitäten haben/hatten auf jeden Fall alle drei, keine Frage. Allerdings, und ich denke da werden mir so einige Fans der ersten Stunde zustimmen, der Wandel ist mittlerweile so eklatant, dass man nun irgendwie hin- und hergerissen ist. Denn es ist irgendwie nicht mehr Xandria wie man es kannte. Ich sage nur Ravenheart! :x

Dieses Album IST episch, bombastisch, eingängig, gut gemacht und lässt sich angenehm durchgängig hören. Auch nach dem dritten oder vierten Durchlauf wird es nicht wirklich langweilig. Qualitativ keine Frage: Excellent. Die Frage stellt sich auch mir nicht. Nur… will ich jetzt eigentlich Nightwish II oder doch lieber wieder Xandria zurück?

Aber bleiben wir mal bei der Qualität – ungeachtet des Sinneswandels, der sich da wohl in der Band vollzogen hat.
Symphonic Metal auf Weltklasse-Niveau und das – bitteschön! – aus Deutschland! Ich denke, das wird noch so manchen Fan anziehen. Deutschland ist ja nicht gerade das Musterland wirklich guter Bands, die es ohne weiteres mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen könnten. Genau dies ist hier nun endlich gelungen. Deutschland halt also nun sozusagen sein „eigenes Nightwish“. Das ist aber eben auch gleichzeitig der leise Wehrmutstropfen. Denn ganz ehrlich: Es klingt streckenweise so VERDAMMT nach Nightwish, dass ich hin und wieder doch etwas irritiert auf meine Playlist linsen musste. Aber gut… genau damit wurde das Album letztlich nun auch beworben und hält eben auch, was versprochen wurde.

Ich wage daher dann auch mal den direkten Vergleich zu Imaginaerum.
…und klarer Sieger nach Punkten, Hörgenuss und Abwechslung ist auf jeden Fall Xandria. Hier ist die Power zu spüren, die ich beim letzten Album von Nightwish echt vermisst habe. Imaginaerum ist anzumerken, dass man offensichtlich richtig viel Spaß bei der Sache hatte aber insgesamt kommt es im direkten Vergleich mit sehr viel weniger Druck, Power und Abwechslung daher.
So gesehen tat der Wechsel zur Sängerin Manuela Kraller Xandria wirklich gut. Sie bringt das stimmliche Volumen mit, dass sowohl Lisa Middelhauve als auch Kerstin Bischof gerade an prägnanten Stellen, an denen es galt mit dem Instrumentarium MIT zu singen und nicht gegen an, oft deutlich fehlte. Manuela kommt locker über das Instrumentarium und bleibt dabei immer noch klar und ausdrucksstark.

Mich, als alten Fan der Vorgänger-Alben, die noch die ursprüngliche Seele von Xandria kennt, schmerzt es zwar doch etwas gerade diese alte Seele und das Xandria-eigene wohl verloren geben zu müssen. Wer die alten Stücke weniger oder nicht kennt und ein Fan der alten Nightwish-Alben ist, der wird sich wohl richtig wohlfühlen und austoben können.
Alte eingeschworene Fans warne ich da aber lieber mal vor. Es könnte eine herbe Enttäuschung werden. Es sei denn, man lässt sich auf den Sinneswandel der Band ein. Schwierig. :x War es zumindest für mich. Ich brauchte zwei Durchläufe bis ich mich dazu durch gerungen hatte… und bereue es im nachhinein nicht.
Ein Album, dass echt einfach nur Spaß machen kann. Punkt

Xandria Neverworlds End…und wie immer der Link zur Hörprobe ^^ :

http://www.amazon.de/gp/product/B00724L8PS/ref=oh_d__o04_details_o04__i02

Meine ganz persönlichen Anspieltipps:

A Prophecy Of Worlds To Fall
Forevermore
Blood On My Hands
The Dreams IS Still Alive
Call Of The Wind
The Nomad’s Crown

Vic
Über Vic 260 Artikel
Klein, bekloppt, chaotisch, unkonventionell und erwachsen werden ist nicht mehr drin. ;) Technik-affin, Spiele-Freak, Leseratte und noch so einiges mehr. Vor allem aber ohne meine Fellnase(n) total aufgeschmissen! Willkommen in meiner kleinen, verrückten (Märchen-)Welt. Noch Fragen? Dann fragt doch einfach! ;)