Na, das nenne ich doch mal Weihnachtstour.
Ich kann mich noch gut an letztes Jahr erinnern: Fette Zeitung, sau kalt und NASS!
Sehr viel ungemütlicher konnte es kaum werden. Wie üblich hatte sich der Winter ja zum Heilig Abend eine Auszeit genommen. Vermutlich saß er mit Jack Frost bei Saint Nick um den Weihnachtsbaum… erm… wie auch immer.
Dieses Jahr scheint Herr Winter mit seinem besten Freund Jack Frost einen Narren an Kanada gefressen zu haben. Die ächzen jedenfalls unter doch arg kalten Bedingungen. Dafür ist in New York anscheinend schon der Frühling ausgebrochen. Da war gestern zumindest ja T-Shirt-Wetter angesagt. Sag noch einer, das bekäme man nur in Californien oder Australien geboten. ^^ Wobei in Australien ist ja nun bekanntlich Sommer und von daher ist Hitze ja sozusagen legitim.
Was das hier bei uns nun werden soll, das wissen vermutlich auch nur die Götter. O.o
Ich hatte heute Nacht jedenfalls meinen ganz besonderen Spaß… bei lauschigen 10°C…. O.O PLUS wohl gemerkt… Ergo auch bei mir schon fast frühlingshaftes Outfit.
Besagter Spaß fing schon beim Reinholen der Zeitungen an. Der Wind zerrte und rupfte schon an der Plastikfolie wie blöd und bis man dann die Pakete im Hausflur hatte konnte man auch nur noch fragen, wozu es überhaupt so eine Umverpackung gegeben hat. Plastikfetzen sind jedenfalls nicht besonders witzig. Schon gar nicht, wenn man die auch noch alle aufsammeln muss.
Endlich hatte ich die Weihnachtsausgabe – die dieses Jahr doch etwas dünner ausgefallen ist – samt externen Zeitungen auf Mr. Trolley verpackt. Auf geht’s, dachte ich mir so… Zog die Tür auf, schob Mr. Trolley raus, die eine Stufe hinunter… und hechtete im nächsten Moment schon mal der ersten Zeitung sozusagen hinterher. Ooookay… das wird dann wohl eher etwas sportlich heute. Luken dicht! Sprich: Taschen schließen! Windzerzauste Zeitung mag keiner.
Auf dem Weg zum ersten Briefkasten wurde ich schon mal sehr schön durchgepustet. Das Fusselchen möchte ich sehen, dass sich da noch an meinen Klamotten festgeklammert hätte. Allerdings musste ich auch einen kleinen Zwischenstop einlegen. T-Shirt bitte IN die Hose… Man steht bei derlei Wetter so schnell erm…. „im Freien“. :fear: Das will doch keiner sehen. Gut, die Chance, dass es jemand mitbekommt ist um diese Zeit eher gering, dachte ich mir so, aber trotzdem. Ich sollte noch anders über diese gewisse Chance denken.
Erste Zeitung und erster Briefkasten waren kein Problem. Ist eine recht Wind-geschützte Stelle und von daher war eigentlich nichts anderes zu erwarten. Der zweite Briefkasten lag eigentlich so ähnlich aber es wurde sehr schnell klar, dass das mit dem Denken noch so eine Sache werden würde. Der Wind hatte da jedenfalls gaaaaaaaanz andere Gedankengänge und haute mir quasi das Blatt während des Faltens fast aus den Händen. Ah ja… du willst also Krieg! Kannst du haben. *brummel*
Man sollte keine Selbstgespräche führen. Ja, gut… ich führte eigentlich keine sondern „unterhielt“ mich halblaut mit dem Wind. Das wusste ich. Die zwei Gestalten, die da gut angeheitert plötzlich neben mir auftauchten wussten das allerdings nicht und … hach… es gibt schon sehr dämliche Gesichter. Ich musste echt aufpassen, dass ich jetzt nicht auch noch lauthals los lachte. Kommt bei manchen Besoffskis nicht so gut an.
Im weiteren Verlauf der Tour bedurfte es noch so einiger Tricks und Kniffe den elenden Sturmböen ein Schnippchen zu schlagen. Die waren echt schlimmer als die zwei stürmischen Nächte unter „Xaver“. o.O Da hatte man dann doch mal die eine oder andere Atempause. Heute Nacht im wahrsten Sinne des Wortes Pustekuchen. Im Laufe der Tour gewöhnte ich mir sozusagen ein Schema F an: Windrichtung prüfen, Mr. Trolley in meinen Windschatten drehen, Zeitung rausnehmen und falten, los toben. Funktionierte aber auch nur bedingt. Immer wenn ich dachte, ich hätte die passende Routine, drehte der Wind einfach mal eben mitten drin. Naaaaa TOLL! -.-
Dazu kam dann noch das Thema: Mich sieht eh keiner. Von wegen!
Offensichtlich hatten sich so einige den Brückentag zu nutze gemacht und waren dann wohl Abends noch mal los getobt. So viele mehr oder minder angeheiterte Trüppchen verschiedenster Stärke hatte ich das ganze Jahr zusammen noch nicht auf meiner Tour gesehen! MAN(N), war ich froh, die Kleiderfrage noch ein wenig umdisponiert zu haben! Ich mein… man stelle sich das doch bitte mal vor: Pfoten voll mit dicken Zeitungen und dann stehst du plötzlich dank einer Sturmböe vor so einem Grüppchen im Freien. *HUST* Danke… für die Show… oder so. Ich kam also glücklicherweise ohne solcher Peinlichkeiten durch die Wind-gepeitschte Nacht. ^^
…und am Ende der Tour sehe ich da noch so eine Gestalt auf ’nem Fahrrad rum lungern…
Noch so ein Opfer windiger Umstände und Brückentag. Mein Nachbar, der endlich auch nach Hause durfte. Heimweg mit Gesellschaft ist doch auch mal was nettes.
Lasst euch nicht weg wehen heute. Soll ja in manchen Gebieten noch bissel rum stürmen heute.